Spagyrik
Die Ursprünge der Spagyrik liegen in den alchemistischen Wissenschaften. Der bekannte Arzt und Alchemist Paracelsus legte den Grundstein für die zahlreichen spagyrischen Systeme. Die Spagyrik beschreibt in erster Linie eine Arzneitherapie, die im Zentrum die Herstellung von Heilmitteln hat. Das Ziel: Die Umwandlung von vorwiegend pflanzlichen Stoffen, um deren Kraft den Patientinnen und Patienten in Arzneien zugänglich zu machen. Bemerkenswert hierbei sind die spagyrischen Verfahren, die in diesen Umwandlungsprozessen angewendet werden, wobei die Wirkstoffe getrennt, bearbeitet und wieder zusammengefügt werden.
Von der Gärung über die Destillation zur Asche
Rund 200 Jahre nach Paracelsus entwickelte der Arzt Carl Friedrich Zimpel ein Herstellungsverfahren, das bis heute angewendet wird, und schuf mit seinen Studien und Versuchen eine wichtige Grundlage für die Spagyrik. Der Prozess der Verarbeitung beginnt mit der Heilpflanze. Sie wird von Hand geerntet und entstammt entweder biologischem Anbau oder sorgfältiger Wildsammlung. In einem ersten Schritt wird die Heilpflanze zerkleinert und bei Raumtemperatur einem kontrollierten Gärprozess ausgesetzt. So entsteht eine alkoholische Maische, deren feste Bestandteile abgesondert und der flüssige Anteil in einer sanften Destillation aufgetrennt wird.
Die Pflanzenrückstände werden in einem weiteren Schritt verbrannt und zu einer feinen Asche geglüht. Die Mineralstoffe der Pflanze bleiben so erhalten. In einem letzten Schritt werden das alkoholische und das wässrige Destillat mit den Mineralsalzen nach speziellen Rezepturen wieder zusammengefügt. Diese sogenannte chymische Hochzeit ist die Geburtsstunde der spagyrischen Essenz, welche meist in Form von Sprays angeboten wird.
Spagyrik gibt Impulse zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte
Durch das Herstellungsverfahren erhalten die Essenzen eine Qualität, die im Körper Heilungsprozesse anregen und Impulse zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte geben kann. So soll eine spagyrische Arznei nicht «gegen» eine bestimmte Krankheit wirken, sondern vielmehr den Körper unterstützen, das eigene Gleichgewicht wiederherzustellen.
Mit diesem Ansatz sieht sich die Spagyrik nicht als Alternative zur Schulmedizin, sondern vielmehr als Ergänzung. Während herkömmliche Medikamente meist bestimmte Krankheiten hemmen, sollen spagyrische Essenzen die körpereigenen Kräfte anregen, damit der Körper in die Lage versetzt wird, sich selbst zu heilen.