Dezember 2025
5 Mins
Besser statt Booster: So hilfst du deiner Abwehr wirklich
Das Immunsystem ist ein hochkomplexer, fein eingestellter und absolut erstaunlicher Apparat. Seine Superkraft liegt aber nicht darin, möglichst stark zu reagieren, sondern möglichst richtig. Denn ein Immunsystem, das richtig reagieren kann, ist effizient, beruhigt sich schnell wieder und kostet dich weniger Energie. Gut reguliert eben – so mag es dein Körper.
Gute Versorgung = bessere Reaktionsfähigkeit
Du willst dein Immunsystem also gar nicht stärker machen. Besser ist es, seine natürliche Regulationsfähigkeit zu unterstützen, damit es möglichst rund laufen kann und bei Erregern weder über- noch unterreagiert. Die Basis dafür ist, dass die Abwehr über genügend Ressourcen verfügt. Eine gute Nährstoffversorgung ist deshalb essenziell.
Direkt an einer normalen Immunfunktion beteiligt sind zum Beispiel Vitamin C und D, Zink, Selen und Eisen. Bei stärkerer Belastung wie einer Erkältungs- oder Grippewelle kann der Bedarf steigen. Studien haben gezeigt, dass Zink, Vitamin C und Vitamin D kombiniert im Akutfall sogar die Krankheitsdauer verkürzen können.
Weitere Einflüsse auf deine Abwehr
Bei einem komplexen System wie dem Immunsystem spielen natürlich sehr viele verschiedene Faktoren mit. Einen nicht zu unterschätzenden Einfluss haben zum Beispiel auch Darm und Mikrobiom, Haut und Schleimhäute oder Schlaf und Stress, um nur einige zu nennen.
Besonders wertvoll für ein gutes Immunsystem sind Antioxidantien und Adaptogene.
Stress, Erholung und Schlaf
Das Stresshormon Cortisol dämpft das Immunsystem, wirkt also immunsuppressiv, weswegen sich zu viel Stress negativ auf die Abwehr auswirkt. Das Schlafhormon Melatonin hingegen wirkt immunmodulatorisch, hilft also, die Abwehr zu regulieren. Aber nicht nur deshalb ist Schlaf so wichtig für das Immunsystem: Im Schlaf kann sich der Körper auch vielen Prozessen widmen, für die im Wachzustand nicht genügend Energie übrig ist. Dazu gehören auch die Bildung des immunologischen Gedächtnisses sowie die Regeneration und Bildung von Immunzellen. Erholung und Schlaf sind also sehr wichtige Elemente für eine gute Abwehr, während Schlafmangel und Stress die Infektanfälligkeit nachgewiesenermassen erhöhen.
Das A-Team für die Abwehr: Antioxidantien und Adaptogene
Du kannst die Regulationsfähigkeit des Immunsystems und die Stressresistenz zusätzlich unterstützen. Besonders wertvoll für ein gutes Immunsystem sind Antioxidantien und Adaptogene.
Antioxidantien für den Zellschutz
Antioxidantien schützen die Zellen vor oxidativem Stress, indem sie freie Radikale binden. Diese belasten den Stoffwechsel und die Immunzellen, was die Abwehr behindert. Freie Radikale entstehen aber auch dann, wenn das Immunsystem gegen Erreger vorgehen muss. Der Körper muss sie entsprechend während und nach der Abwehr aufräumen. Dabei helfen Antioxidantien. Vitamin C, D und Zink zählen zum Beispiel zu den Antioxidantien, aber auch Pflanzenstoffe wie Anthocyane, die z.B. in Blaubeeren und Holunderbeeren enthalten sind.
Adaptogene für die Anpassungsfähigkeit
Adaptogene gehen noch weiter: Diese spezifischen Pflanzenstoffe haben zwar ebenfalls eine antioxidative Wirkung, darüber hinaus aber auch eine immunmodulatorische. Das heisst, sie helfen, das Immunsystem zu regulieren und unterstützen eben die Adaptation, also die Anpassungs-, Reaktions- und Regulationsfähigkeit. Abgesehen vom Immunsystem helfen sie auch, das Stresshormon Cortisol zu regulieren und dadurch Stress besser gewachsen zu sein – was dem Immunsystem ebenfalls zugutekommt. Bekannte adaptogene Pflanzen sind zum Beispiel Rosenwurz, Ginseng, Kurkuma und verschiedene Vitalpilze wie Hericium, Reishi und Chaga.
Mit einer gezielten Mikronährstoffversorgung kannst du das Immunsystem unterstützen und sicherstellen, dass es bei Belastungen richtig reagieren kann. Eine gute Versorgung hilft ausserdem auch am Immunsystem beteiligten Körperstrukturen wie Darm, Mikrobiom, Haut und Schleimhäuten.
Achtest du zusätzlich auf einen gesunden, natürlichen Lebensstil mit einer ausgewogenen, nährstoff- und ballaststoffreichen Ernährung, genügend Bewegung, wenig Stress und ausreichend Erholung, stehen die Chancen gut, dass dein Immunsystem bei der nächsten Invasion richtig statt einfach nur stark reagiert.
