Das prämenstruelle Syndrom - PMS

Wenn die Hormone jeden Monat stärker schwanken als dir lieb ist, kann das eine echte Belastung sein - aber du kannst dir helfen.

Das prämenstruelle Syndrom - PMS

Das prämenstruelle Syndrom, kurz PMS, kann Frauen in den Tagen vor Einsetzen der Menstruation ganz schön zusetzen. Die Hormone haben einen Einfluss auf Körper und Psyche und können vielfältige Symptome auslösen. Häufig sind Stimmungsschwankungen, Brust-, Gelenk- und Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und Müdigkeit, aber auch Heisshungerattacken oder ein schlechteres Hautbild. Die Symptome werden durch ein Ungleichgewicht des Hormonhaushalts ausgelöst.

Im Leben der Frau spielt das Auf und Ab der weiblichen Geschlechtshormone eine wichtige Rolle. Ab der ersten Menstruation begleitet es Frauen von Monat zu Monat und von Jahr zu Jahr mit dem Menstruationszyklus, vielleicht Schwangerschaft und Stillzeit bis zu den Wechseljahren und darüber hinaus. Dabei haben die Hormone und ihr komplexes Zusammenspiel einen weitreichenden Einfluss auf Körper und Seele. Eine Auswirkung davon ist zum Beispiel das prämenstruelle Syndrom, kurz PMS.

Beginn des hormonellen Einflusses
In der Pubertät zwischen ca. 12 und 15 Jahren steigen sowohl die weiblichen (sogenannte Östrogene) als auch die männlichen Geschlechtshormone (sogenannte Androgene) an. Vorhanden sind beide Hormongruppen übrigens bei beiden Geschlechtern, nur in unterschiedlicher Menge. Der Anstieg der Geschlechtshormone löst unter anderem das Wachstum der Geschlechtsorgane, die Zunahme der Körperbehaarung und bei Frauen eben den Beginn der Menstruation aus. Die Geschlechtsreife wird erlangt und Frauen erreichen ihre fruchtbare Zeit, die ungefähr zwischen dem 16. und dem 45. Lebensjahr liegt.

Ein empfindliches Gleichgewicht mit grossem Einfluss
Der weibliche Zyklus, der diese Fruchtbarkeit ermöglicht, unterliegt dem komplexen Zusammenspiel der weiblichen Geschlechtshormone, vor allem Östrogen und Progesteron. Gesteuert wird das durch einen feinen Regelmechanismus zwischen dem Gehirn und zugehörigen Organen im Körper. Dazu gehören insbesondere der Hypothalamus, die Hypophyse (Hirnanhangdrüse) und verschiedene Organen wie die Eierstöcken oder die Schilddrüse. Diese Steuerung strebt ein gleichmässiges Auf und Ab der Hormone an, was zu einem regelmässigen Zyklus führt. Dazu gibt es in diesem System Rückkopplungsmechanismen, die die übergeordneten Drüsen über die Konzentration der ausgeschütteten Hormone informieren. Weil es sich aber um ein so komplexes Zusammenspiel handelt, ist dieses Gleichgewicht sehr empfindlich. Bereits kleine Abweichungen können Beschwerden oder sogar Erkrankungen verursachen. Und das alles hängt natürlich auch mit vielen anderen Körperprozessen zusammen. So wird der Hypothalamus und damit die Hormonproduktion zum Beispiel auch durch das vegetative Nervensystem, das z.B. Licht, Gerüche oder Gefühle verarbeitet, beeinflusst.

Das Prämenstruelle Syndrom
Diese empfindliche hormonelle Balance kann also aus verschiedenen Gründen aus dem Gleichgewicht geraten. Dabei können sich schon kleine Veränderungen oder ein leichtes Ungleichgewicht mit unterschiedlichen Beschwerden bemerkbar machen. Eine solche Störung ist das oft beklagte prämenstruelle Syndrom (PMS). Dabei handelt es sich um ein diffuses Beschwerdebild mit verschiedenen körperlichen und psychischen Symptomen, die ungefähr in der Woche vor der Menstruation einsetzen und meist mit Beginn der Periode wieder verschwinden. Typische Symptome sind zum Beispiel Stimmungsschwankungen oder sehr starke Emotionen bis hin zu depressiven Verstimmungen oder Angstzuständen, Gereiztheit, Schlafstörungen, Pickel, Kopfschmerzen, starke Müdigkeit oder Erschöpfung, Muskel- und Gelenkschmerzen, schmerzende und geschwollene Brüste, Krämpfe im Unterbauch oder Übelkeit und Erbrechen.

Diagnose und Behandlung von PMS
Diagnostiziert wird PMS über die Symptome, die die Betroffenen angeben. Bei Verdacht auf PMS sollen Frauen Auffälligkeiten und Symptome während der problematischen Zeit am besten täglich dokumentieren. PMS ist so individuell wie jede Frau selbst, und genauso individuell sind auch die Behandlungsansätze. Den meisten Frauen bringt nicht ein einziges Hilfsmittel Linderung, sondern eine Kombination verschiedener Massnahmen. Ein natürlich ganzheitlicher Ansatz behandelt dabei nicht (nur) die Symptome, sondern strebt vor allem eine gute Hormonbalance und einen ausgeglichenen Lebensstil an, um das natürlich weibliche Gleichgewicht und den ganzen Zyklus längerfristig zu beruhigen.

Wie häufig ist PMS?
Schätzungen zufolge sind ungefähr 20 bis 50 % der menstruierenden Frauen mehr oder weniger stark von PMS betroffen. Sind die Symptome so stark, dass sie sich merkbar auf das Berufs- und Alltagsleben, soziale Aktivitäten oder Freundschaften und Partnerschaft auswirken, wird von einer prämenstruellen dysphorischen Störung gesprochen. In dieser Stärke betrifft sie etwa 5 %, also immer noch 1 von 20 menstruierenden Frauen.

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Natürliche Unterstützung bei PMS

Ayurveda und PMS
Der weibliche Zyklus ist so alt wie die Menschheit selbst, und die Frauenheilkunde wohl eines der ältesten Gebiete der Medizin überhaupt. Bereits in den alten ayurvedischen Schriften aus Indien wird die harmonisierende Wirkung von feinstofflichem Eisen und wertvollen Kräutern auf den weiblichen Organismus beschrieben. Eingesetzt wurden und werden dafür sogenannte Rasayanas, spezifische Mischungen mit Mineralien und Pflanzenstoffen. Das Maharishi Frauen Rasayana versorgt den weiblichen Körper mit besonders gut verwertbarem und verträglichem Eisen. Eisen ist für die Bildung roter Blutkörperchen, den Sauerstofftransport und damit auch Kraft und Energiehaushalt wichtig. Besonders menstruierende Frauen leiden oft unter einem Eisenmangel. Zudem soll dieses bewährte Rasayana mit ayurvedischen Kräutern, Früchten und Perlmuschel alle Dhatu-Agnis (also das “Gewebsfeuer”, den Stoffwechsel auf Gewebsebene) stärken und so eine sanfte Reinigung des Körpers unterstützen.

Spagyrik und PMS
Die Spagyrik ist eine uralte, ganzheitliche Behandlungsmethode, welche mit speziell aufbereiteten, aus Pflanzen gewonnenen Essenzen die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen will. In der Spagyrik kommt bei PMS-Symptomen traditionellerweise das Knospenextrakt der Himbeere zum Einsatz. Es soll ausgleichend auf Progesteron- und Östrogenspiegel wirken und damit die natürliche weibliche Hormonbalance unterstützen.

Tipps & Hausmittel bei PMS

PMS-Beschwerden sind sehr vielfältig und gehen doch auf ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt zurück. Zum einen gilt es also, den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, zum anderen wünschst du dir bei bestimmten Beschwerden schnelle Linderung.

PMS-Ernährung nach Ayurveda
Die ayurvedische Heillehre sieht PMS als eine Dominanz des Vata-Doshas, ausgelöst durch Stress. Genauer gesagt besteht nach dieser Lehre bei PMS ein energetisches Ungleichgewicht zwischen dem Prana Vata, das im Kopf sitzt, und dem Apana Vata, das im Unterleib angesiedelt ist. Ayurveda unterstützt die Doshas des Körpers mit der Ernährung: Um die Vata-Dominanz wieder auszugleichen, sind warme, mild gewürzte Speisen angezeigt, also nahrhaftes, gekochtes und eher schwereres und öliges Essen. Reduziert werden sollten Rohkost, kalte und trockene Speisen sowie koffeinhaltige und alkoholische Getränke. Vata-Tees oder Süssholztee sollen ebenfalls helfen, die Vata-Dominanz auszugleichen. Stressreduktion lässt die Energie ebenfalls wieder besser fliessen.

Entspannte, leichte Bewegung
Sanfte Bewegung kann helfen, Körper und Geist zu lockern und zu befreien. Gezieltes Hormonyoga, bei dem bestimmte wohltuende Bewegungen langsam mehrfach wiederholt werden, soll Verspannungen und Krämpfe lösen. Aber auch ruhiges Schwimmen in warmem Wasser, ein Spaziergang an der frischen Luft oder jede andere Bewegung, die sich gut anfühlt, kann eine wertvolle Unterstützung sein. Bewegung, die Spass macht, lässt den Körper Serotonin und Dopamin ausschütten, was auch die Psyche unterstützt.

Aromatherapie und PMS
Bei Kopfschmerzen, negativen Gedanken und schlechter Laune setzt die Aromatherapie auf erfrischende und stimmungsaufhellende Düfte wie Zitronenmelisse, Minze und Eisenkraut, zum Beispiel als Raum- oder Kissenduft, aufgetragen auf die Schläfen oder die Handgelenksinnenseite, oder als Badezusatz. Krampflösend, beruhigend und entzündungshemmend eignen sich diese Pflanzen auch als Tee.

Hör auf dich
Schreit der Körper zum Beispiel nach Erholung, Entspannung und Schlaf, gönn ihm diese. Es kann gut sein, dass das Schlafbedürfnis in bestimmten Zyklusphasen höher ist. Hör auf deinen Körper, nimm deine Bedürfnisse achtsam wahr und geh darauf ein, wenn du kannst. Das ist in der Akutphase mit PMS-Symptomen wertvoll, aber genauso auch den ganzen Zyklus lang, denn genau so lernst du dein natürliches Gleichgewicht kennen und findest es leichter wieder.

PMS vorbeugen

Pflege dein natürliches Gleichgewicht
Das hormonelle Gleichgewicht der Frau ist genau das: Ein Gleichgewicht. Ein sanft ausgeglichener Lebensstil kann helfen, diese Balance zu unterstützen und dadurch PMS reduzieren. Dazu gehören genügend Bewegung, Erholung und Schlaf, wenig Stress und eine ausgewogene Ernährung.

Bewegung ist Leben
Regelmässige Bewegung fördert die Durchblutung, kurbelt Stoffwechsel und Verdauung an und schüttet Serotonin und Dopamin aus. Das kann helfen, Wassereinlagerungen abzutragen, Krämpfe zu lösen und Blähungen und Verstopfung entgegenzuwirken und tut auch der Psyche gut. So kann Bewegung auch bei Schlafstörungen, Angstzuständen oder schlechter Laune helfen. Wichtig ist, die Bewegung der eigenen Befindlichkeit anzupassen: Manchmal tut ein hartes Fitnesstraining richtig gut, an anderen Tagen ist eher sanftes, konzentriertes Tai-Chi angesagt oder du brauchst einen Spaziergang im Wald. Lerne, auf deinen Körper zu hören und bewege dich abwechslungsreich und mit Spass.

Stressreduktion
Übermässiger Stress kann sich auf das hormonelle Gleichgewicht auswirken und unter anderem auch PMS verstärken. Laut der ayurvedischen Heillehre ist Stress sogar der eigentliche Grund für PMS- und Menstruationsbeschwerden, weil er ein energetisches Ungleichgewicht auslöst. Ein gutes Stressmanagement, ein Gespür für die eigene Stresstoleranz und eingeübte Entspannungstechniken können helfen, Stress im Alltag zu meistern und zu reduzieren. Dazu ist es aber vor allem auch wichtig, Stressanzeichen bei sich selbst zu erkennen. Paradoxerweise hat der Zyklus umgekehrt auch einen Einfluss auf das eigene Stressempfinden: In manchen Zyklusphasen, typischerweise gegen Ende der Menstruation bis zum Eisprung und ein paar Tage darüber hinaus, ist es einfacher, Stress und Belastungen standzuhalten, während es in der zweiten Zyklushälfte und insbesondere in der Woche vor der Menstruation oft weniger verträgt. Seine Zyklusphasen zu kennen, sich ihrer bewusst zu sein und soweit möglich sogar damit zu planen, kann deshalb ein wichtiger Pfeil im Köcher der Stressreduktion sein.

Achte darauf, was auf den Teller kommt
Eine ausgewogene, frische, hochwertige Ernährung ist für das natürliche Gleichgewicht des Körpers und eine gute Versorgung sehr wichtig. Frauen, die zu PMS neigen, sollten Genussmittel wie Zucker, Koffein und Alkohol reduzieren. Weniger Salz kann helfen, Flüssigkeitsansammlungen und Blähungen zu verringern. Vermehrt auf den Speiseplan sollten viel Gemüse, Obst, komplexe Kohlenhydrate (zB aus Vollkornbrot, Nudeln, Bohnen und Wurzelgemüse) und Proteine. Ballaststoffe sind wichtig für die Verdauung und die Darmflora.

Eine ausreichende Versorgung
Für menstruierende Frauen und das hormonelle Gleichgewicht besonders wichtig sind Vitamin B6 (z.B. in Hülsenfrüchten, Nüssen, Fisch wie Lachs oder Hering und Fleisch), Vitamin D (in fettem Fisch), Kalzium (Milchprodukte, grünes Gemüse wie Spinat oder Brokkoli, kalziumreiches Mineralwasser) und Omega-3-Fettsäuren (Fisch, Avocado, hochwertiges Olivenöl). Viele menstruierende Frauen, besonders, wenn die Regelblutung sehr stark ist, leiden ausserdem an Eisenmangel und sollten darauf ein Auge haben.

Oft lässt sich der Nährstoffbedarf aber auch mit einer bewussten, ausgewogenen Ernährung nur schwer decken. Sorgfältig abgestimmte Nahrungsergänzungsmittel können helfen, eine gute Versorgung sicherzustellen und den Körper so in seiner täglichen und monatlichen Hochleistung optimal zu unterstützen.

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