Ursachen und Behandlung von Verstopfung
Ursachen für Verstopfung
Die Ursachen für eine Verstopfung können vielseitig sein: Eine ungünstige Ernährung, bei der zu wenig Ballaststoffe durch Gemüse und Früchte aufgenommen werden, zu tiefe Flüssigkeitszufuhr oder auch zu wenig Bewegung können zu einer Verstopfung führen. Aber auch Stress, z.B. eine Reise oder viel unterwegs zu sein, wirkt sich bei manchen Menschen auf die Verdauung aus und kann unter anderem verstopfend wirken.
Ebenso können gewisse Medikamente die Verdauung verlangsamen. Schliesslich beeinträchtigt auch ein gestörtes Gleichgewicht der Darmflora die Verdauung. Kurzfristig ist Verstopfung vor allem ein Signal, dass wir uns um unsere Verdauung kümmern müssen. Verstopfung kann allerdings meist gut und mit schnellem Resultat behandelt werden. Oft helfen bereits bewährte Haus- und Naturheilmittel.
Auswirkungen von Verstopfung
Dauert eine Verstopfung länger an, verlangsamt das den Stoffwechsel, stört also die Aufnahme von Nährstoffen. Ausserdem kann das Immunsystem beeinträchtigt werden, und auch die Leber hat schwerer zu arbeiten und kann nicht mehr effizient entgiften, was über die Verdauung hinaus auch unsere allgemeine Gesundheit, unser Wohlbefinden und unser Immunsystem belastet.
Verstopfung – wann ist ein Arztbesuch notwendig?
Treten bei Verstopfung zunehmende, eher starke Bauchschmerzen, Fieber, schwarzer Stuhl, ungewollte Gewichtsabnahme, starke Müdigkeit, Schmerzen beim Stuhlgang oder Blutspuren auf, sollten Sie unbedingt eine Fachperson konsultieren.
Auch, wenn trotz Ernährungsumstellung und weiteren Massnahmen keine Besserung eintritt, sollte eine Verstopfung ärztlich abgeklärt werden.
Idealer Stuhlgang
Für unser Wohlbefinden und unseren Stoffwechsel ist regelmässiger Stuhlgang wichtig. Für die meisten Menschen bedeutet das ungefähr einmal täglich Stuhlgang. Ideal ist, wenn man dabei nicht pressen muss, der Stuhl gut geformt, aber nicht zu hart ist und auch möglichst wenig Papier verwendet werden muss.
Natürliche Unterstützung bei Verstopfung & Darmträgheit
Der nötige Ballast
Bei einer akuten oder längerfristigen Verstopfung gilt es, den Darm und unsere Verdauung wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dabei unterstützt uns die Natur: Ballaststoffe fördern die Bewegung des Darmes, die sogenannte Darmmobilität.
Sie sind insbesondere in Pflanzenfasern enthalten, weshalb sich eine gemüsereiche Ernährung empfiehlt. Mit Nahrungsergänzungsmitteln wie Flohsamen oder Akazienfasern kann ein Defizit an Ballaststoffen ausgeglichen werden, um die Verdauung z.B. dann zu unterstützen, wenn eine gesunde, ausgewogene Ernährung mal zu kurz kommt.
Bitter bitte!
Bitterstoffe regen die Produktion der Verdauungssäfte an und erhöhen damit ebenfalls die Verdauungstätigkeit. Bitterstoffe sind in verschiedenen Pflanzen enthalten und können zum Beispiel in Form von pflanzlichen Bittertropfen oder -tees eingenommen werden, sowohl vorbeugend wie auch bei akuten Verdauungsbeschwerden.
Weitere natürliche Arzneimittel wie das auf tibetischen Heilkräutern aufbauende Padma Lax oder der Saner Spagyros Obstipation Spray setzen bewährte Heilpflanzen ein, um die Darmtätigkeit anzuregen.
Tipps & Hausmittel bei Verstopfung & Darmträgheit
Leinsamen
Leinsamen enthalten Schleimstoffe, die durch Kontakt mit Wasser aufquellen und so Druck auf den Darm geben. Das regt die Darmbewegung an. Für die optimale Wirkung nehmen Sie zwei- bis dreimal pro Tag einen Esslöffel Leinsamen (geschrotet) mit je 250 Milliliter Wasser ein.
Natürliche Medizin
Dass Pflaumen natürliche Abführmittel sind, ist vielen bekannt. Im Falle von Verstopfung kann man zum Beispiel getrocknete Pflaumen rehydrieren, indem man sie für 24 Stunden in Wasser einlegt. Anschliessend kann man sie gut pürieren und entweder als Saft trinken oder zum Beispiel einem Birchermüsli oder Jogurt zugeben.
Auf führt ab
Auch Bewegung unterstützt den Darm und regt die Verdauungstätigkeit an. Das geht zum Beispiel mit einem Spaziergang oder einigen Sprüngen auf dem Trampolin. Durch die Schwerkraft und die Bewegung wird die Darmmobilität in Gang gebracht und der Verdauung Beine gemacht.
Verstopfung & Damrträgheit vorbeugen
Verstopfung vorbeugen: Ballaststoffreiche Ernährung
Ballaststoffe sind Faser- und Quellstoffe, welche in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen. Sie sind hauptsächlich unverdaulich und enthalten kaum Kalorien, weshalb lange davon ausgegangen wurde, dass sie keine Bedeutung für den Stoffwechsel haben, eben blosser Ballast sind – daher der Name.
Mittlerweile hat sich aber gezeigt, dass Ballaststoffe für eine gute Verdauung und insbesondere das Mikrobiom sehr wichtig sind.
Warum sind Ballaststoffe so wichtig?
Ballaststoffe sorgen nicht nur für ein langandauerndes Sättigungsgefühl, fördern als Füllstoff die Darmmotilität und pflegen unsere Darmschleimhäute. Spezifische Ballaststoffe, sogenannte Präbiotika, sind auch die Nahrungsgrundlage für die Darmflora.
Eine ausreichende Ballaststoffzufuhr ist also die Grundlage für ein gesundes intestinales Mikrobiom und eine intakte Darmschleimhaut. Beides hat weitreichende Auswirkungen auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Werden zu wenig Ballaststoffe eingenommen, kann das zu Verstopfung, Blähungen und einem Ungleichgewicht der Darmflora (Dysbiose) oder einer gereizten Darmschleimhaut führen.
Verschiedene Arten von Ballaststoffen
Generell gibt es lösliche und unlösliche Ballaststoffe, allerdings treten in ballaststoffreichen Lebensmitteln meist beide gemeinsam auf und müssen daher nicht getrennt betrachtet werden. Beide Arten von Ballaststoffen sorgen für ein grösseres Stuhlvolumen, was Verstopfung vorbeugt. Aber auch Menschen, die zu Durchfall neigen, profitieren von Ballaststoffen, denn sie geben dem Stuhl Substanz, also «Form», und beruhigen die gereizte Darmschleimhaut.
Weitere Vorteile einer ballaststoffreichen Ernährung
Die positive Wirkung von Ballaststoffen geht aber noch weiter. So beeinflussen Ballaststoffe zum Beispiel den Zuckerstoffwechsel und sorgen dafür, dass Zucker langsamer ins Blut gelangt. Sie sind deshalb besonders auch für Diabetiker wichtig. Ballaststoffe binden Gallensäuren, welche ein Bestandteil von Cholesterin sind, und scheiden diese aus, was Blutlipide, also den Fettgehalt im Blut, positiv beeinflusst.
Neuere Untersuchungen lassen ausserdem vermuten, dass eine ballaststoffreiche Ernährung auch das Risiko für Darmkrebs reduzieren kann, und aktuell wird diskutiert, ob sich Ballaststoffe sogar bei koronarer Herzkrankheit (KHK) positiv auswirken.
Wie viele Ballaststoffe sollten täglich eingenommen werden?
Erwachsenen wird empfohlen, täglich mindestens 30g, besser 40g Ballaststoffe einzunehmen. Dazu sollten in jede Mahlzeit Früchte, Gemüse und möglichst naturbelassene Kohlenhydrate integriert werden.
Über den Tag verteilt kann das etwas so aussehen:
Beispiel für 30g Ballaststoffe (Ballaststoff-Menge in Klammern)
Frühstück: 50g Haferflocken (5.4g), 1 Apfel (3.3g), 1 Scheibe Vollkornbrot (5g)
Mittagessen: 2 Karotten (3.4g), Salat (0.5g), 2 Kartoffeln (5.7g)
Snack: 1 Banane (2.1g)
Abendessen: 1 Portion Pasta (2.5g) oder Vollkornpasta (5.4g), 1 Peperoni (2g), 100g Blaubeeren(2g)
Tatsächlich erreichen die meisten Menschen mit den täglichen Mahlzeiten die empfohlene Ballaststoffmenge nicht. Mit pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln, etwa Flohsamen oder Akazienfasern, kann dieses Defizit aber gut ausgeglichen werden.
Nahrungsergänzungsmittel für die Ballaststoffzufuhr: Welche gibt es?
Für die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden ist es also sinnvoll, eine ausreichende Ballaststoffzufuhr sicherzustellen, indem Ballaststoffe zusätzlich eingenommen werden. Hierfür eigenen sich zum Beispiel Flohsamenschalen, Leinsamen, Akazienfasern, Haferkleie, Weizengras oder auch Inulin. Um das Mikrobiom möglichst vielfältig zu füttern ist es empfehlenswert, hin und wieder zwischen den verschiedenen Produkten abzuwechseln.
Wenn Sie neu damit beginnen, zusätzlich Ballaststoffe einzunehmen, sollten Sie dies allerdings langsam steigern und gleichzeitig unbedingt die Trinkmenge erhöhen. Eine plötzliche hohe Ballaststoffeinnahme kann sonst zu Blähungen und Verstopfung führen. Durch einen steten Aufbau kann sich das Mikrobiom langsam an die neue Ernährung anpassen.
Zu den verschiedenen Produkten und der optimalen Einnahme kann Ihre Apotheke Sie auch gut beraten.
Weitere Informationen
Von Verstopfung, mit Fachwort Obstipation, wird gesprochen, wenn der Darm seltener als gewohnt entleert wird. Oft geht das mit weiteren Beschwerden einher, dazu gehören zum Beispiel erschwerter Stuhlgang, harter Stuhl oder das Gefühl, sich unvollständig zu entleeren. Auch Bauchschmerzen können begleitend zur Verstopfung auftreten.
Die Ursachen für Verstopfung können vielfältig sein. Generell ist Verstopfung erst einmal ein Symptom dafür, dass etwas aus dem Gleichgewicht ist. Eine vorübergehende Verstopfung entsteht oft durch ungünstige Lebensgewohnheiten wie etwa ballaststoffarme Ernährung, zu wenig Bewegung oder einen Mangel an Flüssigkeit.
Besonders unangenehm, aber auch häufig sind Verstopfungen auf Reisen. Reiseverstopfung wird oft durch ungewohnte Speisen und unregelmässige Essenszeiten verursacht.
Auch vermehrter Stress kann bei manchen Menschen auf die Verdauung auswirken und sich in Form von Verstopfung bemerkbar machen. Auch Medikamente wie beispielsweise Opiate, entwässernde Medikamente (Diuretika), einige Mittel gegen Magenbrennen, Bluthochdruck und Schlafstörungen können zu Verstopfung führen.
Schliesslich kann Verstopfung auch bei Erkrankungen auftreten, zum Beispiel Diabetes mellitus, Multiple Sklerose und Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose).
Bei anhaltender Verstopfung, starken Schmerzen beim Stuhlgang oder gar Blutspuren im Stuhl sollte unverzüglich eine Fachperson hinzugezogen werden.
Meist ist die Behandlung von Verstopfung gut möglich und einfache Haus- und Naturheilmittel können Linderung verschaffen. Genügend zu trinken, bekömmliche, ballaststoffreiche Kost und mehr Bewegung helfen oft bereits.
Zusätzlich können Nahrungsergänzungsmittel helfen, die Verdauung in Schwung zu bringen. Besonders wichtig ist eine ausreichende Ballaststoffzufuhr.