Dezember 2025

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Die Rauhnächte: Magische Zeit zwischen den Jahren

Zwischen Weihnachten und Neujahr liegen 12 Nächte, die quasi aus der Zeit gefallen sind. Die sogenannten Rauhnächte sind eine magische, ein bisschen merkwürdige Anderszeit. Dass sie sich irgendwie besonders anfühlt, liegt nicht nur an den grossen Feiertagen und Festen, die unsere Routine durchbrechen. Sie sind viel älter als das und ergeben sich aus dem natürlichen Rhythmus von Sonne und Mond.

Der germanische Kalender und Mond- vs. Sonnenjahr

Die Rauhnächte gehen auf die Kelten und Germanen zurück. Der germanische Kalender teilte das Jahr in 12 Mondmonate ein. Der Mond umkreist die Erde in ungefähr 28 Tagen, das Mondjahr hat also 354 Tage.

Die Erde umkreist die Sonne allerdings in ungefähr 365 Tagen. Zum vollen Sonnenjahr fehlten dann also 11 Tage und 12 Nächte – die Rauhnächte, welche bei diesen Völkern einen besonderen Status hatten. Heute werden die Rauhnächte zum Beispiel ab der Wintersonnenwende (20./21. Dezember), oder aber ab Weihnachten (24./25. Dezember) zelebriert.

Die Bedeutung der Rauhnächte früher und heute

Mythologisch galten die Grenzen zu anderen Welten in dieser Zeit als durchlässiger. Entsprechend wurden in den Rauhnächten viele Bräuche zelebriert, die teils bis heute nachhallen. Es galt zum Beispiel als guter Zeitpunkt, um Orakel zu befragen, was bis heute im Bleigiessen an Sylvester zu erkennen ist. Ganz traditionell ist z.B. auch das Räuchern, um Räume zu reinigen, Altes zu vertreiben und Neues einzuladen.

Manche Quellen behaupten, der Name «Rauhnächte» gehe auf diese Tradition des Räucherns zurück.In unserer hektischen modernen Welt bieten sich die Rauhnächte aber auch einfach an, um achtsam zur Ruhe zu kommen, im Moment präsent zu sein, das alte Jahr zu verabschieden und Intentionen zu setzen für ein gutes Neues. Mit bewussten Ritualen kannst du das verstärken und die Rauhnächte individuell so gestalten, wie es für dich stimmt.

Inspiration und Begleitung für die Rauhnächte

Du möchtest Ideen und Inspiration, wie du die Rauhnächte zelebrieren könntest? Dann empfehlen wir dir das Rauhnächte-Journal der beiden Baslerinnen Sarah Kreis und Sarah Martin. Es bietet mit 12 Leitthemen, achtsamen Fragen und ausgewählten Ritualen Inspiration für diese besondere Zeit. Es wurde in Basel kreiert, enthält wunderschöne Fotografien von der ethisch-ästhetischen Bilddatenbank aethik.ch und ist auf hochwertigen, 100 % recyceltes Altpapier gedruckt. Du erhältst es HIER.

Alternativ kannst du auch bei uns weiterlesen: In diesem Beitrag findest du drei konkrete Ideen, wie du die Rauhnächte ganz bewusst für dich nutzen könntest.