April 2024
7 Min
Zeit zum Durchatmen
Die Gegenspieler Stress und Ruhe
Das vegetative Nervensystem regelt jene Abläufe in unserem Körper, die wir nicht aktiv mit unserem Bewusstsein steuern können, zum Beispiel den Herzschlag oder die Verdauung. Es besteht aus zwei Gegenspielern, die durch verschiedene Einflüsse aktiviert werden: Der Sympathikus ist für Stressantworten wie einen erhöhten Puls oder eine schnellere Atmung zuständig, während der Parasympathikus im Ruhezustand aktiviert ist, die Verdauung erleichtert oder den Puls senkt. In als stressig empfundenen Zeiten wird der Sympathikus überstimuliert.
Der SANER Natural Healthstyle ist ein Lebensstil, der auf natürlichen Rhythmen, Wohlbefinden, Körpergefühl und Achtsamkeit basiert
Die Atmung und der Parasympathikus
In unserem modernen, oft hektischen Leben ist Stress leider eher die Regel als die Ausnahme, was zu einem Ungleichgewicht zwischen Aktion und Ruhe führt. Durch einen achtsamen Lebensstil und einen gesunden Lebensrhythmus können wir das vegetative Nervensystem unterstützen, eine übermässige Stressreaktion vermeiden und auch in unvermeidbaren stressigen Zeiten ruhiger bleiben.
Neben einem achtsamen Lebensrhythmus kann das auch naturheilkundlich durch sogenannte Adaptogene und Heilpflanzen mit beruhigender Wirkung unterstützt werden. Eine besondere Rolle kommt aber auch der Atmung zu: Eine tiefe, bewusste Bauchatmung aktiviert den Parasympathikus und bringt unseren Körper wieder in die Entspannung. Das sprichwörtliche tiefe Durchatmen kommt also nicht von ungefähr.
Tipps zum besseren Atmen
Atemübungen können uns helfen, besser Luft zu holen. Achten Sie sich immer wieder: Atmen Sie flach in die Brust oder tief in den Bauch? Durch den Mund oder die Nase? Idealerweise sollte sich beim Atmen nicht das Brustbein stark nach oben bewegen, sondern der gesamte Brust- und Bauchraum ausdehnen.
Atmen Sie dabei mehrere Sekunden tief durch die Nase ein und dann mindestens so lange durch den Mund wieder aus. Um sich das immer wieder bewusst zu machen, kann man sich zum Beispiel mehrmals täglich einen Timer stellen, oder an bestimmten Orten kleine Erinnerungen setzen.
Zum Beispiel ein Zettel am Badezimmerspiegel, der uns anhält, während dem Händewaschen einige Atemzüge lang tief ein- und auszuatmen. Oder in der Küche, damit man beim Tee- oder Kaffeekochen diese kurze Zeit für einige bewusste Atemzüge nutzt.
Die bewusste Bauchatmung aktiviert den Parasympathikus und bringt unseren Körper in die Entspannung.
Achtsamkeitsinseln
Auch bewusste Atemübungen direkt nach dem Aufwachen und vor dem Einschlafen helfen, das Bewusstsein für die Atmung zu stärken. Sie bieten ausserdem kleine Achtsamkeitsinseln, um morgens in Ruhe aufzuwachen und sich bewusst auf den Tag einzulassen, oder den Tag abends abzuschliessen und besser einzuschlafen. Besonders gut gelingt dies, wenn man die bewusste Atmung an der frischen Luft, zum Beispiel bei einem Spaziergang, oder vor dem offenen Fenster zelebriert.
Bewegung und Atmung
Sportarten wie Yoga, Tai Chi oder Qi Gong integrieren achtsame Bewegung und Atmung und holen das Bewusstsein damit in den Körper und den Kopf ins Hier und Jetzt.
Sie passen daher ideal zum ganzheitlichen Saner Natural Healthstyle, bei dem Achtsamkeit, Lebensrhythmus und bewusste Bewegung eine zentrale Rolle für mehr Energie und Wohlbefinden spielen.
Natürliche Unterstützung von innen und aussen
Auch die Naturheilkunde kann bei Stress gute Unterstützung leisten. Sogenannte Adaptogene sind natürliche Pflanzenstoffe, die dem Körper helfen, den Sympathikus besser zu regulieren und die Stressresilienz zu erhöhen.
Dazu gehören zum Beispiel Ginseng, Rosenwurz oder verschiedene Heilpilze. Zusätzlich helfen Heilkräuter wie Lavendel, Orangenblüten, Melisse oder Hopfen etwa in Form von Tees, besser in die Ruhe zu finden. Damit man sich die Zeit zum Durchatmen auch dann nimmt, wenn man meint, diese Zeit nicht zu haben.